Fünf Umstiege in viereinhalb Stunden… So begann am Montagmorgen, dem 23.09.2024, um 7:59 Uhr unsere Reise in Meißens Partnerstadt Legnica in Polen. Fünf Tage voller neuer Erkenntnisse in Chemie, Kultur und Sprache warteten auf uns – stets unter dem Motto „Ohne Chemie geht nix“.

Nach der Ankunft empfingen uns unsere Austauschpartner am Bahnhof und zeigten den Weg zum Hotel. Ohne Gepäck ging es direkt weiter in die polnische Schule, das V. Liceum „Jan Hevelius“. Dort gab es Mittagessen und wir lernten uns besser kennen. Weiter ging es in zwei Gruppen: Die eine lernte die Umgebung kennen und testete ihr chemisches Wissen in einem Quiz, während die andere die ersten Experimente durchführte. Nach einiger Zeit wurde getauscht. Die Gruppen waren immer mit deutschen und polnischen Schülern gemischt, sodass auch schnell sprachliche Probleme überwunden waren.

Der Dienstag und alle weiteren Tage starteten mit einem leckeren Frühstücksbuffet im Hotel. Danach ging es mit dem Zug nach Breslau in das Polytechnikum. Unter dem Thema „Chemische Synthese von Acetylsalicysäure“ stellten wir das Medikament Aspirin her und testeten anschließend das Ergebnis auf Reinheit. Leider spielte zur Erkundung der Altstadt am Nachmittag das Wetter nicht mehr mit, sodass wir die freie Zeit überwiegend in den zahlreichen Geschäften verbrachten.

Am Mittwoch wurde es laut und schmutzig, die Kupferhütte „KGHM Polska Miedz“ in Legnica wartete auf uns. Ausgerüstet mit Kittel, Schutzbrille und Atemmaske besichtigten wir das Werk und lernten einige neue chemische Prozesse zur Kupferherstellung kennen. Außerdem erkannten wir, dass die ausgestoßenen Stoffe umweltfreundlich sind. Zurück in die Schule ging es dann zu Fuß zum Mittagessen. Wieder gestärkt besichtigten wir am Nachmittag noch eine katholische Kirche und spielten gemeinsam Bowling.

Breslau bietet weit mehr als nur die Herstellung von Aspirin. Am Vormittag hörten wir einen Vortrag zu „Chemie und Astronomie“ und testeten danach „Methoden zur quantitativen Analyse, Titration und Prüfung des pH-Wertes wässriger Lösungen“ an der Breslauer Universität. Nachmittags erhielten wir an der Universität für Naturwissenschaften einen Einblick in die Studienmöglichkeiten und führten ein Experiment zur Bestimmung des Vitamin-C-Gehaltes in Obst und Gemüse durch. Mit besserem Wetter sahen wir im Anschluss auch noch die „schönen Seiten“ Breslaus.

Freitag, der Abreisetag, war herangerückt. Hier standen nur noch ein traditioneller polnischer Tanz, die Siegerehrung für das Quiz von Montag sowie eine Feedbackrunde an. Auch der polnische Schulleiter, Piotr Niemiec, bedankte sich für den Austausch und verabschiedete sich von uns. Gegen Mittag traten wir dann die Rückreise an.

Auch wenn der chemische Aspekt im Vordergrund stand, zeigten uns unsere Austauschpartner in den freien Zeiten die Städte und deren Kultur. Besonders bemerkenswert war dabei die Rücksichtnahme der Autofahrer an Fußgängerüberwegen.

 




 

 

Der Austausch wird im April 2025 in Meißen fortgesetzt. Gefördert wird das Projekt vom „Deutsch-polnischen Jugendwerk“ sowie dem „Städtepartnerschaftsverein Meißen e. V.“.

 

Dieser Beitrag ist Teil des FranzJournal 2024/25 – Ausgabe 02.

T: Tobias Zießow

B: Bernhard Teichfischer