Als ich meine Zusage für das Stipendium nach Spanien erhalten hatte, waren neben der riesigen Freude auch schon einige Fragen, die mir im Kopf herumschwirrten: Werde ich es schaffen mich in 4 Wochen in eine neue Gemeinschaft zu integrieren? Wie sieht die spanische Kultur überhaupt aus? Ist mein Sprachniveau ausreichend, um dem Schulstoff folgen zu können? Werde ich in so kurzer Zeit Freunde finden? Werde ich mit meine Gastfamilie klarkommen?

Heimweh, die schnelle Sprache und der Tagesrhythmus waren anfangs etwas herausfordernd. Doch meine Gastfamilie und die Menschen um mich herum waren sehr offen und haben mich direkt gut aufgenommen.

Nach ungefähr einer Woche habe ich angefangen, sprachlich sehr viel zu verstehen und auch in der Schule Freunde zu finden. Schnell wurde mir hier aber auch bewusst, dass das Spanisch im Ausland anzuwenden ganz anders ist als das, was man häufig in der Schule lernt.

Das Schulsystem in Spanien ist von Grund auf anders als in Deutschland. Die Teilung von privaten und öffentlichen Schulen ist von viel größerer Bedeutung und die Bildung an einer öffentlichen Schule, wie ich sie auch besuchen durfte, findet auf einem anderen Niveau statt. Besonders Englisch wird in Spanien kaum gesprochen und gelernt. Auch in den anderen Fächern konnte ich mich nun eher auf die Sprache als auf den Stoff konzentrieren, da ich den meist bereits schon hier behandelt hatte.

 

Ich habe insgesamt super schöne Erfahrungen mit meiner Familie und meinen Freunden machen dürfen wie Besuche der Stadt und Museen, den Feiertag „Tag von Valencia“, Party, Shoppen, Strandtage oder den gemeinsamen Alltag.

 

Zum Ende hin wurde die Wetterlage leider immer kritischer. Das Hochwasser hat glücklicherweise meine Gastfamilie und mich nicht direkt betroffen, dennoch war die Stimmung insgesamt sehr angespannt und zur Schule oder in die Stadt konnte ich auch nicht mehr. Meinen letzten Tag habe ich damit verbracht, in einem betroffenen Gebiet zu helfen. Diese Erfahrung war besonders prägend, da man diese Zerstörung häufig nur aus den Nachrichten kennt. Gleichzeitig konnte man auch die Hilfsbereitschaft der Menschen beobachten.

Trotz dieses Endes meiner Zeit in Spanien würde ich eine solche Reise jeder Zeit wiederholen. Für mich persönlich kann ich sagen, dass die Zeit besonders mein Selbstbewusstsein und meine Selbstständigkeit gefördert und gefordert hat. Auch mein Spanisch hat davon nur profitiert.

Ich stehe weiterhin im Kontakt mit meiner Familie und meinen Freunden und bin sehr dankbar für die Zeit in Spanien.

Ich habe gelernt: Ja, es ist möglich sich in 4 Wochen in eine neue Gemeinschaft zu integrieren. Die spanische Kultur ist von einem entspannten „Mindset“ geprägt. Zudem wird gerne viel gefeiert und spät gegessen. Ja, mein Sprachniveau war ausreichend, um dem Schulstoff zu folgen. Und ja, ich habe in so kurzer Zeit Freunde gefunden und ich bin sehr gut mit meiner Gastfamilie klargekommen.

 




 

Text: Emma Lebenhagen