Schüler des Franziskaneums besuchen das Aleksandryska- Gymnasium in Kiew

Vor zehn Jahren wurde ein Schulpartnerschaftsvertrag zwischen dem Alexandryska- Gymnasium in Kiew und dem Franziskaneum unterzeichnet. Seitdem gibt es den regelmäßigen Schüleraustausch zwischen unseren beiden Schulen.

Und so hieß es endlich am 25.09.2016 auch für zehn Schüler aus den Klassen 9/4 und 10/5 und ihre Begleiter:

Auf nach Kiew!

kiev2016

 

 

Eine lange und aufregende Reise stand uns bevor, auf die sich die Mitglieder der Kiew- AG mit vielfältigen Aktivitäten vorbereitet hatten.

Am Montagmittag war es dann soweit: Nach anderthalb Tagen Zugfahrt wurden wir alle wohlbehalten am Kiewer Bahnhof in Empfang genommen und in der Schule auf die Gastfamilien aufgeteilt. Das war schon ziemlich aufregend! Wie wird mein Gastschüler so sein? Werde ich mich verständigen können? Komme ich mit dem Essen klar? Viele Fragen, auf die es aber in den nächsten Tagen gleich die Antwort gab: Alle Schüler wurden sehr herzlich aufgenommen und verstanden sich mit ihren Gastfamilien. Mal ging es mit Russisch, dann wieder auf Englisch und Deutsch oder eben mit Händen und Füßen.

Die Umgewöhnung auf das Essen fiel einigen schon schwerer: die Ukrainer haben doch andere Essgewohnheiten und manche Gerichte, z.B. Kascha, sind nicht jedermanns Geschmack. Aber auch dazu ist ja ein Schüleraustausch da, andere Länder und andere Sitten kennenzulernen.

Die Besuchstage vergingen wie im Fluge. Am Morgen stand immer ein Unterrichtsbesuch auf dem Plan und nach einer Doppelstunde begaben wir uns auf vielfältige Exkursionen durch die Stadt. So besichtigten wir unter anderem die Innenstadt Kiews mit dem berühmten Maidan und der Hauptstraße, dem Kreschtschatik, die Sophienkathedrale und das Lawra – Kloster. Nicht weit davon befindet sich das Museum für die Opfer der Hungerkatastrophe 1947 und das berühmte Siegesdenkmal, die „Mutter Heimat“.

Beindruckt hat uns auch der Besuch der riesigen Residenz des ehemaligen Präsidenten Janukowitsch. Er wurde 2014 von seinem Volk aus dem Amt gejagt und sein Anwesen steht seitdem allen Kiewern zur Besichtigung offen. Die Umbrüche, die in den letzten Jahren in der Ukraine stattgefunden haben, wurden dort für uns wirklich greifbar.

Neben der Geschichte und Kultur kam aber auch der Spaß nicht zu kurz, so besuchten wir ein riesiges Spaßbad, in dem keine Rutsche vor uns sicher war oder auch das neue Stadion von Dynamo Kiew. Bei einem Zirkusbesuch konnten wir die coolen Vorstellungen der Akrobaten bewundern und der Clown brachte alle zum Lachen. In der Oper erlebten wir das Ballett „Nussknacker und Mäusekönig“ von Tschaikowsky.

Gemeinsam mit der zehnten Klasse des Alexandriski- Gymnasiums besuchten wir auch eine historische Nachbildung der legendären Kiewer Russ, also der ersten Stadt, die es auf dem Gebiet des heutigen Kiew gegeben hatte. Besonders beeindruckend waren dort aber auch die Schaschlikspieße, welche die ukrainischen Lehrer für uns grillten und die doch ein bisschen größer als bei uns ausfielen.

Viel zu schnell hieß es nach zwei ereignisreichen Wochen wieder Abschied nehmen von den Gastfamilien und den neu gewonnenen Freunden.

Bepackt mit Geschenken, machten wir uns wieder auf die lange Heimreise nach Meißen, wo uns die Eltern am Sonntagabend wohlbehalten in Empfang nehmen konnten.

Nun hoffen wir alle, dass es im Frühjahr mit einem Gegenbesuch der Kiewer bei uns klappt, damit wir ihnen auch unsere Schule und unsere Heimat zeigen können.

Constanze Schlüter